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Arch Enemy: Will To Power (Review)

Artist:

Arch Enemy

Arch Enemy: Will To Power
Album:

Will To Power

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Death Metal

Label: Century Media / Sony
Spieldauer: 50:37
Erschienen: 08.09.2017
Website: [Link]

Mädchen- oder Designer-Death-Metal - was hat man sich nicht schon alles ausgedacht, um den Stil von ARCH ENEMY zu beschreiben? Der Rezensent mag ganz besonders die zweite Bezeichnung, denn Michael Amott und Co. bleiben auch mit ihrem neusten Werk schlicht und ergreifend "state of the art", was Produktionen, Handwerk und Songwriting auf ihrem angestammten Feld betrifft.

Dem Bandkopf und seinem nunmehr trefflich auf ihn eingespielten Kollegen Jeff Loomis (auf ewig ex-NEVERMORE, egal was er sonst so anpackt) gräbt als ausgemachten Riff-Fabriken kaum ein anderer Gitarrist das Wasser ab, wobei virtuose Kabinettstücke stets im Dienste des Lieds stehen. Und Lieder - davon (im ursprünglichen Sinn) gibt es auf "Will To Power" abermals eine ganze Menge, wie gewohnt in einem piekfeinen und dennoch natürlichen Klangbett mitsamt eingängigen Hooks, deren Vorhersehbarkeit sich im Glück in Grenzen hält, was bei ARCH ENEMY zwischenzeitlich nicht immer der Fall war.

So frisch und bissig hat dieser Hörer die Band subjektiv zuletzt schätzungsweise nach dem Einstieg von Angela Gossow wahrgenommen, und das war immerhin zur Jahrtausendwende mit "Wages Of Sin". Die für Bandverhältnisse relativ basische Produktion ohne Keyboard-Popanz (die durchaus nicht als Gimmicks fungierenden - und echten! - Orchesterparts sind quasi der einzige "Zierrat") stellt Jungsängerin Alissa White-Gluz stärker in den Mittelpunkt als auf dem Vorgänger, wodurch die teils persönlichen Texte aus Amotts Feder ebenso gut zur Geltung kommen wie jene der Kanadierin, deren Stimme genau die Idealnische zwischen glaubwürdiger Aggression und Verständlichkeit füllt.

Daraus ergibt sich ein Reigen von Stücken, die sich rasch verinnerlichen und bei kommenden Konzerten mitgrölen lassen, was zweifellos geschehen wird ('The World Is Yours' und das finale 'A Fight I Must Win' sind diesbezüglich die heißesten Anwärter), doch ARCH ENEMY auf Massenbespaßung herunterbrechen zu wollen wäre zu kurz gegriffen. Man darf zu ihren ausgewiesenen Qualitäten und deren gekonnter Ausschlachtung seitens der Gruppe selbst und ihres Labels (vor allem in Asien) stehen, wie man will, aber am Ende des Tages verkörpert aktuell kein Act aus dem extremeren Klangspektrum die Essenz von Heavy Metal - Selbstbestimmung, Unbeugsamkeit und schlichtweg Anderssein - gleichzeitig so farbenfroh und mithilfe klassischer Mittel wie diese international besetzten Schweden.

FAZIT: Bewährte ARCH-ENEMY-Kost ist "Will To Power", aber die schmeckt 2017 insofern gut, als im gegebenen Rahmen frische Würze (ein Orchester aus Fleisch und Blut, unbestreitbare Anspielungen auf Theatralik und Gitarrenstil von MERCYFUL FATE bzw. KING DIAMOND) beim Zubereiten verwendet wurde … und davon abgesehen: Michael Amott liebt das, was er tut, nach wie vor abgöttisch, was man nicht nur dieser Platte anhört, sondern gefälligst auch würdigen sollte. Wenn die MAIDENs und METALLICAs dieser Welt einmal abdanken - und das werden sie -, dürfen Bands wie diese hier die "kommerzielle" Fackel des Metal weitertragen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5730x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Set Flame To The Night
  • The Race
  • Blood In The Water
  • The World Is Yours
  • The Eagle Flies Alone
  • Reason To Believe
  • Murder Scene
  • First Day In Hell
  • Saturnine
  • Dreams Of Retribution
  • My Shadow And I
  • A Fight I Must Win

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
hendrik
gepostet am: 08.09.2017

Wasn, keine Kommentarschlacht? Hatte mich schon auf das Gefetze gefreut.

Dann mach ich mal den Anfang: Wie immer eigenschaftsloser Mittel-Metal für die Massen, kitschig bis zur Peinlichkeit. Loomis verschwendet. Amott bezeichnet sich im Interview selbst als großen Melody-Writer, was an sich schon stinkt, denn darüber befinden immer besser andere. Mehr noch: dass ich angehörs dieses einfältigen Gedudels nicht lache. Und die Produktion ist basisch, wenn auch nur relativ? Lieber Andreas, wir beide wissen doch wie ein Schlagzeug und ein Amp klingen. Beides ist hier nicht zu hören.

So. Action jetzt :D
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